Angelica Archangelica (Doldenblütler)
Giftwurz – Brustwurz – Läusekraut – Wilde Engelwurz – Angstwurz – Cholerawurzel – Dreyeinigkeitswurzel – Erzengelwurz - Heiligenbitter – Theriakwurzel - Zahnwurzel – Luftwurzel – Bachrohr – Pfeifenkraut – Waldrohr – Blasrohr – Gügeli – Bärenwurz
Vorkommen: Stammt aus Nordeuropa. Verwildert und in Gärten. Gern in tiefgründigem, nährstoffreichem Boden
Anbau: Selten durch Stockteilung, mehr durch Herbstaussaat ins Saatbeet in etwa 30cm entfernte Reihen. Erster Sommer im Saatbeet lassen. Im Herbst dann in 50 x60 cm Entfernung einpflanzen.
Erntezeit: im Spätherbst. (1941, gemeint sind die Wurzeln)
Blätter und Same im Herbst, Wurzel im Frühjahr (1911)
Die Wurzeln zweijähriger Pflanzen im Frühjahr vor der Blüte, am besten bei abnehmendem Mond ausgraben. Möglichst selbst züchten. Wildbestände schonen.
Verwendete Organe: die getrockneten Wurzeln und der Wurzelstock. Selten die jungen Stengel und die Frucht.(1941)
Die Wurzeln (innen weiß und milchig), die Blätter (groß, dunkelgrün und gegliedert) und der Same (länglich, gerippte Körnchen, dem Fenchel ähnlich) (1911)
Inhaltsstoffe: ätherische Öle, Harze, Bitterstoffe, Gerbstoffe
Allgemeine Verwendungsarten: wirkt anregend auf die Magensaftdrüsen, beruhigend auf erregte Darmmuskeln, die Wurzel bringt als Tee Wärme in den Körper, stärkt die Potenz, regt die Keimdrüsen und den Eisprung an. Krampflösende Wirkung, hilft bei Menstruationsbeschwerden.
Spezielle Anwendungen:
Tee: Die Angelikawurzel ist in der Kräuterheilkunde von ganz besonderer Bedeutung. Sie enthält ein flüchtiges, mild aromatisches Salz. Der Absud der Wurzel hat herzstärkende, blutreinigende, urin- und schweißtreibende, stopfende, Magen erwärmende und menstruationsfördernde Wirkung. 10g der Wurzel mit ¼ Liter kochendem Wasser eine viertel Stunde lang ziehen lassen.
Dieser Tee wirkt auch bei Verschleimung der Luftwege, bei Diarrhöeen, bei Typhus, Magenleiden, Darmleiden, Nervenschwäche (1911).
Besonders wirksam bei akuten Katarrhen, welche durch das Trinken kalter Getränke in heißer Jahreszeit oder durch schnelles Trinken bei starkem Erhitztsein entstanden sind.
Eisprungtee (Margret Madejsky): 50g Angelikawurzel, 50g Beifußkraut, 40g Damianblätter, 30g echtes Eisenkraut, 30g Rosmarin vermischen. 2 gehäufte Teelöffel mit 250ml kochendem Wasser überbrühen, 10-12 Minuten ziehen lassen, abseihen. Der Tee regt die Hypophyse an, erwärmt den Bauchraum, lässt die Eierstöcke besser arbeiten, hilft bei kleineren Zysten (Retentionszysten).
Zystentee (Margret Madejsky): 50g Angelikawurzel, 30g Frauenmantelkraut, 30g Gänsefingerkraut, 20g Kardobenediktenkraut, 20g Majoran, 50g Zinnkraut
Vermischen. 2 gehäufte Teelöffel pro Tasse heiß überbrühen, 10-15 Minuten ziehen lassen, abseihen. Kurzmäßig über 6 bis 8 Wochen hinweg trinken (2 bis 4 Tassen über den Tag verteilt).
Gurgelwasser: der Absud aus der Wurzel ist gut gegen Halsentzündungen, gegen rauhen Hals.
Wesen der Pflanze: Die Engelwurz ist mit ihren hohlen Stängeln und aufgeblasenen Blattscheiden offen für Luft- und Lichteinwirkungen! Zugleich verrät die kräftige Pfahlwurzel eine solide Beziehung zu den Erdkräften.
Die Signatur suggeriert eine ganzheitlich harmonisierende Wirkung.
Ihre beschützende Eigenschaft zeigt sich an den Hüllblättern, die die Blütendolden vor Außeneinflüssen bewahren. (Wolf-Dieter Storl)